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KI in der Medizin

Künstliche Intelligenz kann Wartezimmer aufräumen

Business Intelligence (BI) und künstliche Intelligenz (KI) ermöglichen eine deutliche Effizienzsteigerung für Praxen und Krankenhäuser. Wie eine radiologische Praxis im Rhein-Main-Gebiet zeigt, kann eine Analytics Plattform von GE Healthcare Abläufe im Praxisalltag messbar machen – und so dabei unterstützen, die Terminplanungen zu optimieren und Wartezeiten zu verringern. #Effizienz #Digitalisierung

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Lange Wartezeiten erzeugen einerseits Frust bei Patienten ebenso wie bei zuweisenden Ärzten, andererseits bergen sie auch das Risiko, dass durch eine verzögerte Diagnosestellung die für das jeweilige Krankheitsbild optimale Therapie nicht mehr durchgeführt werden kann. Ist ein Patient gestürzt und klagt über Schmerzen am Knie, sind oft bildgebende Verfahren notwendig: Die Ergebnisse einer Magnetresonanztomographie (MRT) oder einer Computertomographie (CT) helfen den behandelnden Ärzten bei der Diagnosestellung und Therapieplanung. „Kann ich den nächsten freien MRT-Termin zum Beispiel erst in fünf Wochen anbieten, laufe ich Gefahr, den Patienten zu verlieren“, sagt Dr. Christopher Ahlers, Facharzt für Radiologie und geschäftsführender Gesellschafter bei radiomed, einem Praxisverbund für Radiologie und Nuklearmedizin im Rhein-Main-Gebiet. Wie viele andere niedergelassene Radiologen kämpft Ahlers bei seiner täglichen Arbeit mit vielen Herausforderungen. So sollen innovative Techniken und die neuesten Methoden eingesetzt werden, während die Vergütungen für Radiologen sinken. Zugleich soll die Produktivität steigen: „Wir müssen immer mehr Patienten in weniger Zeit behandeln“, sagt Ahlers. Der Radiologe sieht sich als Arzt und Unternehmer: „Natürlich liegt mir vor allem das Patientenwohl am Herzen, aber ich muss auch auf Effizienz und wirtschaftliche Tragfähigkeit des Praxisbetriebs achten.“

„Die datengestützten Analysen helfen uns, tiefer in unsere eigenen Daten einzudringen und Geschäftsentscheidungen für eine verbesserte Effizienz und Patientenversorgung zu treffen.“
DR. CHRISTOPHER AHLERS

Effiziente Abläufe sind in Praxen wichtig

Um konkurrenzfähig zu bleiben und Verbesserungspotenziale im Praxisalltag zu identifizieren, suchte er Unterstützung: „Auffallend war: Bei einigen Geräten war unser Praxispersonal bereits mit ca. zwei Patienten pro Stunde ausgelastet.“ Aus Ahlers‘ Sicht half es daher nur, analytisch an seine spezifischen Fragestellungen heranzugehen. Zunächst haben er und seine Praxismitarbeiter alle Schritte, bei denen Zeit verloren geht, tabellarisch dokumentiert. Denn: Ungenutzte Ressourcen, ineffiziente Scan-Protokolle, Ausfälle und Wartezeiten kosten die Praxis Zeit und vor allem Geld.

Individuelle Analyse mit GE Healthcare

BI-Lösungen unterstützen den Arzt, die anfallenden Datenmengen effizient zu verwalten und zu bearbeiten. Um diese Daten mit hoher Qualität zu erhalten, wurde mit Unterstützung von GE Healthcare ein Optimierungsprojekt gestartet. Fragestellungen wurden definiert: Wo verlieren wir Zeit? Dauert es zu lange, bis ein Patient im Scanner liegt? Warum ist das Personal mit zwei Patienten pro Stunde im Schnitt schon überlastet? Hilft es, mehr Mitarbeiter anzustellen? Gibt es Leerläufe? „Kein Arzt möchte unzufriedene Patienten haben“, konstatiert auch Jan Beger, Senior Director Digital Ecosystem bei GE Healthcare. Deshalb bietet GE Healthcare nicht nur immer besser werdende Software für bildgebende Geräte an, sondern auch Anwendungen zur Workflow-Optimierung. „Dieses Angebot ist – im Gegensatz zu einem MRT oder CT – erst einmal unsichtbar, aber plötzlich zeigen sich Verbesserungen im Arbeitsablauf.“ Ein reibungsloser Vorgang von der Anmeldung über die Untersuchung bis hin zur Diagnose ist der Wunsch aller Beteiligten. „Im Idealfall verhelfen wir den Patienten zu kürzeren Wartezeiten, dem Personal zu weniger Überstunden – und den Ärzten zu mehr Zeit für ihre Patienten“, formuliert Beger die Ziele der Workflow-Optimierung in der Radiologie. Zu diesem Zweck hat GE Healthcare eine Applied Intelligence-Plattform entwickelt: Imaging Insights. Eine Reihe dynamischer Dashboards liefert Echtzeit-Analysen über verschiedene Modalitäten wie MR, CT, Mammographie und Ultraschall. Als anbieterunabhängige Lösung kombiniert Imaging Insights Gerätedaten mit Workflow-Daten aus Radiologieinformationssystemen (RIS), um wichtige Leistungsindikatoren (KPIs) in der Radiologie zu messen.

Die Datensicherheit im Blick

„Da Patientendaten extrem sensibel sind, werden unsere KI-Lösungen immer auch entsprechend der datenschutzrechtlichen Vorgaben und ethischen Gesichtspunkte beleuchtet und entwickelt“, betont Beger. „So sind etwa alle Daten zum Trainieren der KI anonymisiert.“ Das von GE Healthcare entwickelte Programm MR Excellence ist Teil der Plattform Imaging Insights. Es unterstützt radiologische Zentren, die anfallenden Daten besser zusammenzuführen und ihren Workflow zu optimieren, ihre Leistung zu steigern und fundiertere Entscheidungen zu treffen. Es verwendet LEAN- und Change Acceleration Process-Tools, die den Mitarbeitern helfen, die Daten besser zu verstehen und Entscheidungen treffen zu können. Dadurch lassen sich klinische und betriebliche Verbesserungen erzielen. Ohne verwertbare Informationen ist es ein komplexes Unterfangen, den gesamten Bildgebungszyklus von Anfang bis Ende zu optimieren. „Dank MR Excellence konnten wir endlich Leerlaufzeiten unserer MR-Technologie identifizieren und damit unsere Kosteneffizienz steigern – bei gleichbleibender Qualität unserer Bildgebung“, erklärt Ahlers. Durch eine analytische Durchleuchtung aller Praxisabläufe konnten mit Hilfe von MR Excellence suboptimale Terminplanungen und Ressourcennutzung sowie Scan-Protokolle optimiert und standardisiert werden. Die Wartezeit der Patienten auf eine Untersuchung sank je nach Gerät von sechs bis acht Wochen auf ein bis zwei Wochen. Die Technologie optimiert nicht nur Arbeitsabläufe, sondern wendet darüber hinaus KI an, die Ärzten hilft, relevante Daten zu konsolidieren. Ahlers ist von den Vorteilen der KI für die Medizin der Zukunft überzeugt: „Spätestens in zehn Jahren werden wir Radiologen uns nur noch Bilder anschauen, die zuvor einen Algorithmus durchlaufen haben.“ Das wird den Arzt nicht ersetzen, sondern liefert ihm wertvolle Erkenntnisse, die er selbst nie so schnell oder sogar niemals hätte gewinnen können.

Verbesserte Arbeitsabläufe und kontinuierliche Analyse

Eine dreimonatige Testphase und spätere Überprüfungen ergaben folgende Ergebnisse:

Durchschnittliche Zahl an Untersuchungen/Woche

Erkennbare Vorteile im Praxisalltag

Wie vorteilhaft sich BI-Lösungen auswirken, beschreibt Julia Köhler, Röntgenassistentin bei radiomed, so: „Dank der besseren Planung haben sich für uns viele praktische Abläufe vereinfacht, so dass wir viel angenehmer arbeiten können.“ „Die kontinuierliche Messung und hieraus abgeleitete Optimierungsmaßnahmen, die gemeinsam mit GE Healthcare durchgeführt werden, helfen uns, ständig besser zu werden – im Sinne unserer Mitarbeiter und Patienten“, schließt Ahlers.


Dies ist ein Artikel aus #pulse, unserem Zukunftsmagazin (Ausgabe 01/2022). Möchten Sie mehr zu unserem Kundenmagazin oder unseren digitalen Lösungen erfahren? Dann klicken Sie hier.