Das Reizdarmsyndrom ist vor allem durch anhaltende Durchfälle und Bauchschmerzen geprägt, genauso wie das Gallensäurenverlustsyndrom. Die Ähnlichkeit der Krankheitsbilder führt zu einer Verwechslungsgefahr. Zudem ist das Gallensäurenverlustsyndrom im Vergleich zum weit verbreiteten Reizdarm eine eher unbekannte Erkrankung.
Studien haben ergeben, dass rund ein Drittel der Reizdarmpatienten, die unter Durchfall leiden, tatsächlich an einem Gallensäurenverlustsyndrom erkrankt sind. Es könnte sich für diese Patienten also lohnen, der Sache genauer auf den Grund zu gehen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und dementsprechend auch die richtige Therapieempfehlung. So passt zum Beispiel das abwechselnde Auftreten von (wässrigen) Durchfällen und Fettstühlen nicht zur Diagnose Reizdarm, sondern eher zum Gallensäurenverlustsyndrom. Dasselbe gilt für Durchfall, der völlig unabhängig von der Tages- oder Nachtzeit auftritt.
Beim Gallensäurenverlustsyndrom ist die Resorption der Gallensäuren im Gallensäurenkreislauf vermindert. Ist die Konzentration an Gallensäuren im Darm zu hoch, sind Bauchkrämpfe und breiiger Stuhl bis wässriger Durchfall die Folgen.
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